Foxconn BlackOPS

      Foxconn BlackOPS

      Wer unsere vergangenen Berichte verfolgt hat, der wird wissen, dass wir in letzter Zeit mit unserem Benchmark-Unterbau in Form eines ASUS Maximus Extreme nicht mehr zufrieden sind. Also musste ein neues Mainboard her, welches uns zukünftig bei unseren Sessions begleiten soll.

      Für uns sind nur Mainboards interessant, die kompromisslos auf die Bedürfnisse der Übertakter abgestimmt sind. Neben einem guten Layout und einer soliden Spannungsversorgung zählt vor allem das BIOS. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

      In letzter Zeit beschreitet Foxconn mit der Quantum Force-Serie einen Weg, der ideal für uns ist. Mainboards dieser Serie sind kompromisslos auf Performance und Übertaktbarkeit getrimmt, weshalb unsere Entscheidung schnell auf das BlackOPS fiel. Ausgestattet mit Intels X48 ist das Board prädestiniert für uns.

      Letzten Freitag bekamen wir das BlackOPS von Foxconn zugesandt, wofür wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchten. Die Hauptplatine verbleibt als Dauerleihstellung bei uns und wird uns in der nächsten Zeit begleiten. Doch bevor wir erste Ergebnisse präsentieren, möchten wir erst einen Blick auf das Mainboard selbst werfen. Beginnen wir beim Lieferumfang.



      Der Lieferumfang sucht seines gleichen. Die Verpackung (welche als Tragetasche designed ist) ist randvoll mit allen möglichen Dingen gefüllt, die jedes Overclocker-Herz höherschlagen lässt.

      • 1x Handbuch
      • 1x Schnellinstallationsanleitung
      • 1x Treiber-Diskette
      • 1x Treiber-CD
      • 1x Sound-Modul
      • 6x SATA-Datenkabel (2x gewinkelter Stecker)
      • 6x SATA-Stromkabel (für je ein Gerät)
      • 1x I/O-Panel
      • 1x IDE-Kabel
      • 1x Floppy-Kabel
      • 1x USB-Slotblende
      • 1x 120mm Lüfter
      • 1x Northbridgelüfter
      • 1x Lüftergitter für Northbridgelüfter
      • 1x Wasserkühlungsaufsatz für die Northbridge
      • 1x Trockeneis-Aufsatz für die Northbridge
      • 1x Foxconn Mainboard-Unterlage für einen Benchmarkaufbau
      • 2x Widerstand für VMods
      • 1x Packung mit Kabelbinder
      • 7x Foxconn-Aufkleber

      Im Prinzip wurde seitens Foxconn an alles gedacht, was man für einen sauberen Benchmark-Aufbau benötigt. Besser geht's nicht!

      Und weiter geht's zum Layout.



      Foxconn verwendet ein tiefschwarzes PCB, dessen Anblick vom wuchtigen Northbridgekühler dominiert wird.

      Für alle CrossFire-Fans (und die, die es werden wollen) ist der Abstand der beiden oberen PCIe x16-Slots interessant. Durch die dazwischen verbauten PCI-Slots ist genügend Platz, um beide Grafikkarten im CrossFire-Betrieb ausreichend kühlen zu können - Platz ist hier kein Problem.

      Auch interessant: Foxconn verwendet ausschließlich Solid State-Kondensatoren. Zwar sind diese mittlerweile fast zum Standard avanciert, viele Mainboards benutzen aber noch immer für weniger kritische Bereiche (zwischen den Erweiterunggsslots zum Beispiel) herkömmliche Elektrolyt-Kondensatoren mit schlechteren Produkteigenschaften.



      Den Southbridge-Kühler ziert das Foxconn Quantum Force-Logo, welches auch seit heute früh bei uns im Forum zu sehen ist.



      Unauffällig unter der Heatpipe zwischen Northbridgekühler und Spannungswandlern platziert: Der Taktgenerator des Mainboards vom Typ ICS9LPRS919HKL.



      In der rechten unteren Ecke werden die 6 verbauten SATA-Ports platziert. Weitere USB-pinheader sowie die Frontpanel-pinheader finden hier ihr zu Hause. Außerdem befinden sich noch 3 Buttons auf dem PCB: Start, Reset und CMOS-Clear.



      Unter dem untersten PCIe-Slot sitzt ein kleiner Onboard-Speaker, daneben befinden sich weitere Pfostenstecker für einen zusätzlichen Gehäuselautsprecher.



      Ebenfalls in der unteren rechten Ecke platziert Foxconn eine Diagnose-Anzeige sowie zwei BIOS-Chips. Der Clou: Mittels Jumper lässt sich umstellen, von welchem BIOS gebootet werden soll. Somit hat man entweder die Möglichkeit, verschiedene BIOS-Einstellungen zu nutzen, oder man sieht die Redundanz unter dem Aspekt der Sicherheit. Geht ein BIOS-Flash schief, hat man noch immer ein zweites zur Hand und kann hier reparierend eingreifen.



      Einer der verbauten Zusatzchips: Der TSB43AB22A von Texas Intrument. Er ist für FireWire zuständig.



      Der Northbridgekühler in Nahaufnahme. Die 4 gebohrten Löcher können entweder einen Lüfter, eine Abdeckung mit Wasserkühlungs-Anschlüssen oder gar einen Pot für Trockeneis aufnehmen. Es bestehen also insgesamt 4 Möglichkeiten der Northbridgekühlung - momentan einzigartig auf dem Mainboard-Markt.




      Auch beim Thema LAN geht Foxconn keine kompromisse ein. Statt wie bei vielen anderen Mainboards üblich auf Realtek-Chips zu setzen, werden auf dem BlackOPS zwei Broadcom-Chips verbaut, welche etwas höherwertiger einzustufen sind.



      Noch ein Blick auf den Mosfetkühler des BlackOPS. Einmal mehr wurde hier nachgedacht. Denn statt billige Plastiknasen zur Halterung des Kühlers zu verwenden, wird dieser mit einer Backplate fest verschraubt. Guter Kontakt ist also gewährleistet.

      Außerdem zu sehen: Die 8-phasige digitale Spannungsversorgung.



      Und noch ein Zusatzchip: Der JMicron JMB363. Er wird nötig, da Intel seit der P965-Serie keine nativen IDE-Ports mehr in die Chipsätze integriert, das BlackOPS aber noch einen IDE-Kanal bietet. Dieser wird durch besagten JMB363 bereitgestellt.



      Abschließend noch ein Blick auf das I/O-Panel vom BlackOPS. Die aktuelle Modeerscheinung, auf PS/2-Anschlüsse zu verzichten, geht am Quantum Force-Board vorbei. Das ist auch gut so, da bei starkem Übertakten eher die USB-Ports als die PS/2-Ports den Dienst quittieren. Außerdem stehen zur Verfügung: 6x USB, 2x LAN, 1x FireWire und 2x eSATA.


      Das Layout haben wir uns nun angeschaut, jetzt werfen wir noch einen Blick auf die Spezifikationen. Diese lesen sich wie folgt:

      Prozessor
      • Sockel 775
      • unterstützt Intel Core 2 Quad, Core 2 Extreme, Core 2 Duo, Pentium Dual-Core
      • unterstützt 45 nm

      Chipsatz
      • Northbridge Intel X48
      • Southbridge Intel ICH9R

      Speicher
      • 4x 240 Pin DDR3
      • unterstützt DDR3 1600 / 1333 / 1066 / 800 / 667
      • unterstützt bis zu 8 Gbyte RAM

      PCI / PCIe-Slots
      • 3x PCIe x16-Slots
      • 3x PCI-Slots

      Serial ATA
      • 6x SATA 300 Mbyte/s
      • 2x eSATA
      • unterstützt Raid 0 / 1 / 5 / 10 und Intel Matrix Storage

      IDE
      • 1x UDMA 133
      • unterstützt bis zu 2 Geräte

      IEEE1394
      • 2x IEEE1394a
      • Texas Intrument TSB43AB22A

      Netzwerkadapter
      • 2x Broadcom
      • 2x Gigabit-LAN

      Audio
      • SONAR audio card
      • Realtek ALC885
      • 8-Kanal High Definitio Audio

      Backpanel-Anschlüsse
      • 1x PS/2 Maus
      • 1x PS/2 Tastatur
      • 2x eSATA
      • 6x USB 2.0
      • 2x RJ45-LAN
      • 1x IEEE1394a
      • 1x SPDIF out


      Auf der Produktseite des Foxconn BlackOPS gibt es weitere Infos zum Mainboard.

      In den nächsten Tagen werden wir das BlackOPS auf Herz und Nieren prüfen und weitere Informationen veröffentlichen. Zudem begleitet uns das Mainboard in der nächsten Zeit während unserer Bench-Sessions. Wir dürfen also gespannt sein.
      Du sollst den Bench nicht vor dem Score loben! (copyright by masterchorch)
      Fast zwei Monate ist es mittlerweile her, dass wir das BlackOPS von Foxconn erhielten. In dieser Zeit wollten wir eigentlich schon viele gute Overclocking-Ergebnisse präsentieren - aber erstens kam es anders und zweitens als wir dachten. ;)

      Während unserer Tests ergaben sich 2 Problemfelder.

      1. Loadline Calibration (kurz LLC)

      Loadline Calibration ist ein Feature, welches den von Intel vorgegebenen VDroop ausgleicht. Dabei wird das Abfallen der Spannung unter Last verhindert, was zu deutlich höheren Taktraten führt.

      Sobald wir jedoch unseren QX9650 mit Loadline Calibration Enabled betrieben, wurde das System völlig instabil und rebootete bei Taktraten, die wir auf anderen Mainboards völlig problemlos erreichen konnten. Wurde LLC Disabled, lief das BlackOPS stabil und zuverlässig - hinkte jedoch hoffnungslos hinterher, was den Prozessortakt anbelangt. Zum Teil fehlten 300 MHz - da hilft auch die beste Pro-MHz-Performance des Boards nicht mehr.

      Erstes Fazit: Unter den gegebenen Umständen unbrauchbar.

      2. Speichertakt

      Letztes Wochenende hatte ich endlich Zeit, mich etwas näher mit dem BlackOPS in Verbindung mit einem E8600 zu beschäftigen. Wobei man sagen muss, dass das BlackOPS nicht unbedingt für einen extrem hohen FSB designt ist - dementsprechend skeptisch war ich.

      Mit einem Boxed-Kühler auf der CPU und wassergekühlter Northbridge konnte ich immerhin 570 MHz FSB durch Aquamark erreichen. Bis es soweit war hatte ich allerdings einige Trial & Error-Arbeit zu leisten. Was dabei auffiel:

      Die Speicher-Takte 1:2,665 - 1:3 sowie 1:3,2 funktionieren nicht. Das System bootet damit schlichtweg nicht. Bleiben entweder 1:2,4 oder 1:4. Sieht man diesen Aspekt in Verbindung mit dem Ziel eines möglichst hohen FSB, so stellt sich heraus, dass 1:2,4 bei 600 MHz FSB gerade einmal in DDR3-1440 resultieren würde (viel zu wenig für gute Ergebnisse), im Gegenzug wäre 1:4 mit DDR3-2400 wesentlich zu hoch für aktuellen Ram.

      Ideal wäre das Verhältnis 1:3,2 ( 5:8 ), was bei 600 MHz FSB in DDR3-1920 resultieren würde - perfekt für unseren Cellshock-Ram.

      Da 1:3,2 nicht funktioniert und 1:4 zu hoch ist, habe ich mich mit 1:2,4 "durchgeschlagen" und einige gute Resultate erzielt.

      Das Setup:
      • FOXCONN BlackOPS (BIOS G27)
      • Intel Core 2 Duo E8600
      • 2x 1024 MB Cellshock DDR3-1800 (selektiert von Saaya, mittlerweile Mitarbeiter bei FOXCONN)
      • 2x Powercolor HD 4870 im CrossFire
      • OCZ EliteXStream 1000 Watt (Danke an OCZ für die Leihstellung)
      • CPU-Kühlung in Form der ultramarin blau-Kaskade von piotres (-100 Grad)
      • GPU-Kühlung in Form von D-Tec Wasserkühler

      Ohne Veränderungen an den Spannungen des Systems konnte ich beim Wechsel vom Boxed-Kühler zur Kaskade rund 25 MHz mehr FSB erzielen. Herausgekommen sind folgende Ergebnisse (alle Screenshots können durch Anklicken vergrößert werden):


      SuperPI 1M




      SuperPI 32M




      Hexus PiFast




      wPrime 32M




      3DMark01



      Compare-URL

      Das Ergebnis bedeutet aktuell Platz 3 im hwbot mit 2x 4870.


      3DMark05



      Compare-URL

      Das Ergebnis bedeutet aktuell Platz 3 im hwbot mit 2x 4870 (mit lediglich 9 Punkten Rückstand auf Platz 2).


      Aquamark3



      Das Ergebnis bedeutet aktuell Platz 8 im hwbot mit 2x 4870.


      CPU-Z Validation



      Alle Tests wurden mit diesen Spannungen durchgeführt:
      • VCore: 1,76 (real, LLC Disabled)
      • VPLL: 1,62
      • VTT: 1,35
      • VSB: 1,575
      • VNB: 1,62

      Einige der Ergebnisse können durchaus noch verbessert werden. Die Tests der letzten Tage dienten vorrangig dafür, herauszufinden, welchen FSB man mit einem BlackOPS erreichen kann. Aufgrund der Ergebnisse ergeben sich folgende Ziele, die demnächst in Angriff genommen werden sollen:
      • SuperPI 1M: unter 7,5 Sekunden
      • Hexus PiFast: unter 16 Sekunden
      • generell: 3D-Benchmarks bei 600x10

      In den nächsten Tagen werden wir versuchen, trotz aller Widrigkeiten unsere Ziele zu erreichen.
      Du sollst den Bench nicht vor dem Score loben! (copyright by masterchorch)
      Nach den letzten, durchaus erfolgreichen Benchmarks mit dem FOXCONN BlackOPS sollte vor einigen Tagen CrossFireX mit 2x 4870X2 von PowerColor getestete werden. Leider machte uns dort anfangs das BIOS einen Strich durch die Rechnung.

      Da es AMD wohl nicht geschafft hat, FOXCONN vor dem Launch eine X2 zur Verfügung zu stellen, haperte es bei der Unterstützung der Karten im BIOS. Eine einzelne Karte lief einwandfrei, sobald die zweite Karte hinzugesteckt wurde, blieb das System mit Postcode 8b hängen.

      Da unser System nicht das Einzige mit diesen Sympthomen war, reagierte FOXCONN sehr schnell (soweit ich gehört habe wurde der BIOS-Programmierer aus dem Schlaf geklingelt :D ). Mit gekauften Grafikkarten nahm man sich des Problems an und stellte bereits kurze Zeit später das BIOS G30 zur Verfügung. Nach einem Flash lief CrossFireX absolut problemlos. Hier ein paar erste Benchmarks mit Standard-Taktraten auf den Grafikkarten:



      Das Ergebnis liegt rund 11.000 Punkte über unserem bisherigen High Score - wobei die vormals genutzten 3870X2 übertaktet waren, die 4870X2 aber mit Default-Takt laufen.




      Vor allem GT3 profitiert von CFX - kein Wunder, dass man in diesem Test Peak-FPS von 894 zu sehen bekommt.




      Just 4 Fun ein 3DMark06 mit einem DualCore-Prozessor. Knapp 30.000 Punkte sehen damit sehr gut aus. Man kann die Performance erahnen, die ein QuadCore erreichen würde. :D




      Vantage darf natürlich auch nicht fehlen. Ein schneller Durchlauf des Performance-Entries brachte trotz DualCore mehr als 20.000 Punkte hervor.


      Pro Takt gesehen ist das BlackOPS wahnsinnig schnell. Was fehlt (auch mit neuem BIOS), ist die richtige Unterstützung der Speicherverhältnisse, sodass man einen hohen Speicherdurchsatz erzielen kann. Dann wäre das BlackOPS eine echte OC-Waffe!

      Sofern es unsere Zeit zulässt, werden wir in den nächsten Tagen weitere CrossFireX-Benchmarks durchführen. Dann auch mit übertakteten Grafikkarten, um die maximale Performance zu erreicchen.

      Da wir aber schonmal Vista installiert hatten (das ist bekanntlich zwingende Voraussetzung für CrossFireX), haben wir gleich noch unsere wPrime-Zeit mit dem E8600 verbessert. Denn wPrime läuft unter Windows Vista deutlich schneller.

      Du sollst den Bench nicht vor dem Score loben! (copyright by masterchorch)