Am 29. und 30. September letzten Jahres stieg in Minfeld bei Karlsruhe die erste Overclocking-Meisterschaft der AwardFabrik, kurz AOCM.
Ob luft-, wasser-, trockeneis- oder stickstoffgekühlt - jeder war eingeladen, sein bestes zu geben und an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen. Team BenchBrothers war ebenfalls vor Ort und hat den Contest schnellster Aquamark3-Lauf extremgekühlt in Angriff genommen und dort versucht, vorne mitzuspielen.
Unser Setup bestand aus folgender Hardware:
Auf den Bildern sind Hoschi und masterchorch bei der Vorbereitung der Hardware zu sehen.


Auf dem E6850 kam ein alter Behälter für Trockeneis bzw. flüssigen Stickstoff zum Einsatz, welcher möglichst guten Anpressdruck bereitstellen sollte und dementsprechend fest verschraubt wurde. Die GPU der 8800 Ultra wurde mit einer Mach II GT gekühlt. Da die Mach II GT für den Betrieb auf CPUs konzipiert ist, mussten wir bei der Befestigung natürlich etwas improvisieren. Da wir während der Vorbereitungen zur AOCM mit zwei Schraubzwingen gute Ergebnisse erzielen konnten, sahen wir keinen Anlass, dass während des Contests zu ändern. Als wir bei der Präparation unsere Schraubzwingen auspackten, ging ein schallendes Gelächter durch den Raum. Aber das Lachen sollte den Skeptikern schnell vergehen.
Einsatzbereit sah das Setup so aus:

Während der Vorbereitungen zur AOCM konnten mit dem Benchmark-Setup bereits 260.000 Punkte im Aquamark3 durchbrochen werden. Dabei wurde die CPU jedoch "nur" mit einer Mach II GT gekühlt, auf der Grafikkarte kam ebenfalls eine Mach II GT zum Einsatz. Mit flüssigem Stickstoff sollte also in puncto CPU-Takt noch einiges möglich sein.
Unsere Erfahrungen mit flüssigem Stickstoff (LN2) hielten sich bis dato in Grenzen, weshalb wir uns im Vorfeld nur wenige Chancen ausrechneten. Vor allem zwangsläufig entstehendes Kondenswasser sahen wir als Gefahr, ebenso wie mögliche Überspannung von CPU und/oder Ram. Aufgrund dieser Einschätzungen kamen wir zu dem Entschluss, unsere Hardware so kurz wie möglich zu belasten und gleich zu Beginn ein paar gute Durchläufe und somit gute Punkte zu erzielen.
Pünktlich zum Contest-Beginn um 18.30 am Samstag Abend legten wir los. Der Kühler wurde langsam mit LN2 auf etwa -100 Grad heruntergekühlt. Hoschi ließ seine flinken Finger über die BIOS-Einstellungen fliegen, Windows wurde gebootet, letzte Feinabstimmungen mit Rivatuner und SetFSB vorgenommen und dann ein Durchlauf gestartet. Der Lauf endete mit über 268.000 Punkten, was bereits eine gute Marke war. Mit ein paar weiteren BIOS-Feinabstimmungen konnten wir das Ergebnis innerhalb einer halben Stunde auf 273.822 Punkte steigern.
Die Taktraten beliefen sich auf 572 x 9 = 5.148 MHz bei etwas über 1,8 Volt bei der CPU und 572 MHz mit Timings von 5-4-4-8 bei etwa 2,6 Volt beim Ram. Da wir den FSB anschließend nicht mehr weiter erhöhen konnten und höherer Speichertakt nicht funktionieren wollte, stellten wir unsere Versuche kurzerhand ein, ließen das mittlerweile entstandene Eis an der Halterung des LN2-Pots abtauen und wechselten die CPU.
Ein mitgebrachter X6800 sollte uns durch den freien Multiplikator besseren Spielraum beim FSB ermöglichen. Allerdings haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn die CPU wollte nicht mit 5 GHz ins Windows booten. Da dieser Prozessortakt weitab von dem des E6850 war, brachen wir diesen Versuch ab und wechselten aus Mangel an Alternativen zurück auf den E6850. Leider verloren wir bei den Wechseln viel Zeit (abtauen, trocknen, neu isolieren), die uns im Nachhinein fehlte.
Mittlerweile waren rund zweieinhalb Stunden im Contest vergangen, ohne das auch nur ein anderes Team ein Ergebnis vorweisen konnte. Aber auch hier gilt: Abgerechnet wird zum Schluss! Unsere Konkurrenz am Nebentisch schlief nicht und konnte nach intensiven Vorbereitungen einen neuen Topscore von über 276.000 Punkten vorweisen. DDR3 mit einem sehr gut übertaktbaren E6850 machten diese Marke möglich.
Auch ein drittes Team, nämlich Team Overkill OC, kam uns anschließend noch einmal gefährlich nahe. Nachdem sie einige Probleme mit ihrem Ram behoben hatten, standen bei ihnen 271.500 Punkte zu Buche. Mehr war jedoch nicht mehr drin, was uns den zweiten Platz bescherte. Um 22:30 war der Contest vorüber und wir konnten uns trotz weniger Erfahrung und abenteuerlich anmutender Kühlerbefestigung über Platz 2 freuen. Doch wir wollten noch mehr.
Da wir den zweiten Prozessorwechsel nicht mehr ganz innerhalb der Zeit geschafft hatten, dennoch beim Contest-Ende nahezu fertig waren, wollten wir noch ein paar Versuche mit veränderten BIOS-Einstellungen durchführen. masterchorch kühlte die CPU wieder bis etwa -100 Grad herunter und Hoschi legte im BIOS los. Nach ein paar kleinen Schwierigkeiten konnten wir ein fantastisches Ergebnis von knapp 278.000 Punkten vorzeigen.

Zwar bedeutete dies den bis dahin schnellsten Run bei der Veranstaltung, er zählte aber nicht mehr für den Contest. Doch das störte uns wenig, schließlich waren wir gut in Fahrt und hatten noch ein paar Reserven ausgemacht. Noch zwei Versuche später konnte letztendlich unser finaler Score erzielt werden: 278.404 Punkte.

Die benötigten Taktraten dafür beliefen sich auf 567 x 9 = 5.103 MHz bei etwa 1,8 Volt für die CPU und sagenhaften 680 MHz mit Timings von 5-4-4-8 bei 3,04 Volt für den Ram. Die guten Ramriegel mussten leiden, brachten uns jedoch letztendlich den Erfolg des schnellsten AM3-Runs auf der 1. AOCM (auch, wenn er nicht mehr innerhalb der vorgeschriebenen Zeit passierte).
Dieses Ergebnis bedeutete zu diesem Zeitpunkt einen Platz in den Top Ten weltweit, was ein absolut unerwarteter Erfolg für uns war. Zudem hatten wir keine Verluste zu beklagen, was zusätzlich für Freude sorgte. Und natürlich hat sich dadurch gezeigt, dass auch die simpelste Kühlungsmethode effektiv sein kann. Denn unsere Grafikkarte lief während der gesamten Tests mit 864 MHz Core, 2.100 MHz Shadertakt sowie 1.240 MHz Speichertakt - Werte, die unsere Konkurrenz selbst mit Trockeneis bzw. LN2 nicht erreichen konnte.
Die Siegerehrung mit Preisverleihung war dann natürlich das i-Tüpfelchen, was man unseren Gesichtern ansehen kann. Wir bekamen einen Pokal für das zweitbeste Ergebnis während des Contests verliehen, eine Grafikkarte (X1950 GT) sowie eine Scythe-Lüftersteuerung stellten sie Sachpreise dar.

Anschließend ließen wir es uns bei einem Bier gut gehen, völlig erschöpft erhoben wir die Gläser (ja, benmarken kann anstrengend sein). Nach kurzen Aufräumarbeiten war dann am Sonntag morgen um 05.30 Uhr schlafen angesagt. Nach nur kurzer Nacht (wobei Nacht wohl das falsche Wort ist), machten wir uns abermals auf den Weg zum Veranstaltungsort, um unsere letzten Sachen zu packen und den Heimweg anzutreten.
Gegen 14 Uhr starteten wir unsere Heimreise von etwa 750 Kilometern, die mit dem Spitzenergebnis aber ein Klacks war. Wir hoffen, dass wir bei einer eventuell stattfindenden zweiten AOCM wieder mit von der Partie sein können, um uns abermals im direkten Vergleich mit anderen Top-Overclockern messen können.
Ob luft-, wasser-, trockeneis- oder stickstoffgekühlt - jeder war eingeladen, sein bestes zu geben und an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen. Team BenchBrothers war ebenfalls vor Ort und hat den Contest schnellster Aquamark3-Lauf extremgekühlt in Angriff genommen und dort versucht, vorne mitzuspielen.
Unser Setup bestand aus folgender Hardware:
- E6850
- Asus Blitz Formula
- Gainward
- GeForce 8800 Ultra
- 2x 1GB DDR2 1066 Team Xtreme
Auf den Bildern sind Hoschi und masterchorch bei der Vorbereitung der Hardware zu sehen.


Auf dem E6850 kam ein alter Behälter für Trockeneis bzw. flüssigen Stickstoff zum Einsatz, welcher möglichst guten Anpressdruck bereitstellen sollte und dementsprechend fest verschraubt wurde. Die GPU der 8800 Ultra wurde mit einer Mach II GT gekühlt. Da die Mach II GT für den Betrieb auf CPUs konzipiert ist, mussten wir bei der Befestigung natürlich etwas improvisieren. Da wir während der Vorbereitungen zur AOCM mit zwei Schraubzwingen gute Ergebnisse erzielen konnten, sahen wir keinen Anlass, dass während des Contests zu ändern. Als wir bei der Präparation unsere Schraubzwingen auspackten, ging ein schallendes Gelächter durch den Raum. Aber das Lachen sollte den Skeptikern schnell vergehen.
Einsatzbereit sah das Setup so aus:

Während der Vorbereitungen zur AOCM konnten mit dem Benchmark-Setup bereits 260.000 Punkte im Aquamark3 durchbrochen werden. Dabei wurde die CPU jedoch "nur" mit einer Mach II GT gekühlt, auf der Grafikkarte kam ebenfalls eine Mach II GT zum Einsatz. Mit flüssigem Stickstoff sollte also in puncto CPU-Takt noch einiges möglich sein.
Unsere Erfahrungen mit flüssigem Stickstoff (LN2) hielten sich bis dato in Grenzen, weshalb wir uns im Vorfeld nur wenige Chancen ausrechneten. Vor allem zwangsläufig entstehendes Kondenswasser sahen wir als Gefahr, ebenso wie mögliche Überspannung von CPU und/oder Ram. Aufgrund dieser Einschätzungen kamen wir zu dem Entschluss, unsere Hardware so kurz wie möglich zu belasten und gleich zu Beginn ein paar gute Durchläufe und somit gute Punkte zu erzielen.
Pünktlich zum Contest-Beginn um 18.30 am Samstag Abend legten wir los. Der Kühler wurde langsam mit LN2 auf etwa -100 Grad heruntergekühlt. Hoschi ließ seine flinken Finger über die BIOS-Einstellungen fliegen, Windows wurde gebootet, letzte Feinabstimmungen mit Rivatuner und SetFSB vorgenommen und dann ein Durchlauf gestartet. Der Lauf endete mit über 268.000 Punkten, was bereits eine gute Marke war. Mit ein paar weiteren BIOS-Feinabstimmungen konnten wir das Ergebnis innerhalb einer halben Stunde auf 273.822 Punkte steigern.

Die Taktraten beliefen sich auf 572 x 9 = 5.148 MHz bei etwas über 1,8 Volt bei der CPU und 572 MHz mit Timings von 5-4-4-8 bei etwa 2,6 Volt beim Ram. Da wir den FSB anschließend nicht mehr weiter erhöhen konnten und höherer Speichertakt nicht funktionieren wollte, stellten wir unsere Versuche kurzerhand ein, ließen das mittlerweile entstandene Eis an der Halterung des LN2-Pots abtauen und wechselten die CPU.
Ein mitgebrachter X6800 sollte uns durch den freien Multiplikator besseren Spielraum beim FSB ermöglichen. Allerdings haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn die CPU wollte nicht mit 5 GHz ins Windows booten. Da dieser Prozessortakt weitab von dem des E6850 war, brachen wir diesen Versuch ab und wechselten aus Mangel an Alternativen zurück auf den E6850. Leider verloren wir bei den Wechseln viel Zeit (abtauen, trocknen, neu isolieren), die uns im Nachhinein fehlte.
Mittlerweile waren rund zweieinhalb Stunden im Contest vergangen, ohne das auch nur ein anderes Team ein Ergebnis vorweisen konnte. Aber auch hier gilt: Abgerechnet wird zum Schluss! Unsere Konkurrenz am Nebentisch schlief nicht und konnte nach intensiven Vorbereitungen einen neuen Topscore von über 276.000 Punkten vorweisen. DDR3 mit einem sehr gut übertaktbaren E6850 machten diese Marke möglich.
Auch ein drittes Team, nämlich Team Overkill OC, kam uns anschließend noch einmal gefährlich nahe. Nachdem sie einige Probleme mit ihrem Ram behoben hatten, standen bei ihnen 271.500 Punkte zu Buche. Mehr war jedoch nicht mehr drin, was uns den zweiten Platz bescherte. Um 22:30 war der Contest vorüber und wir konnten uns trotz weniger Erfahrung und abenteuerlich anmutender Kühlerbefestigung über Platz 2 freuen. Doch wir wollten noch mehr.
Da wir den zweiten Prozessorwechsel nicht mehr ganz innerhalb der Zeit geschafft hatten, dennoch beim Contest-Ende nahezu fertig waren, wollten wir noch ein paar Versuche mit veränderten BIOS-Einstellungen durchführen. masterchorch kühlte die CPU wieder bis etwa -100 Grad herunter und Hoschi legte im BIOS los. Nach ein paar kleinen Schwierigkeiten konnten wir ein fantastisches Ergebnis von knapp 278.000 Punkten vorzeigen.

Zwar bedeutete dies den bis dahin schnellsten Run bei der Veranstaltung, er zählte aber nicht mehr für den Contest. Doch das störte uns wenig, schließlich waren wir gut in Fahrt und hatten noch ein paar Reserven ausgemacht. Noch zwei Versuche später konnte letztendlich unser finaler Score erzielt werden: 278.404 Punkte.

Die benötigten Taktraten dafür beliefen sich auf 567 x 9 = 5.103 MHz bei etwa 1,8 Volt für die CPU und sagenhaften 680 MHz mit Timings von 5-4-4-8 bei 3,04 Volt für den Ram. Die guten Ramriegel mussten leiden, brachten uns jedoch letztendlich den Erfolg des schnellsten AM3-Runs auf der 1. AOCM (auch, wenn er nicht mehr innerhalb der vorgeschriebenen Zeit passierte).
Dieses Ergebnis bedeutete zu diesem Zeitpunkt einen Platz in den Top Ten weltweit, was ein absolut unerwarteter Erfolg für uns war. Zudem hatten wir keine Verluste zu beklagen, was zusätzlich für Freude sorgte. Und natürlich hat sich dadurch gezeigt, dass auch die simpelste Kühlungsmethode effektiv sein kann. Denn unsere Grafikkarte lief während der gesamten Tests mit 864 MHz Core, 2.100 MHz Shadertakt sowie 1.240 MHz Speichertakt - Werte, die unsere Konkurrenz selbst mit Trockeneis bzw. LN2 nicht erreichen konnte.
Die Siegerehrung mit Preisverleihung war dann natürlich das i-Tüpfelchen, was man unseren Gesichtern ansehen kann. Wir bekamen einen Pokal für das zweitbeste Ergebnis während des Contests verliehen, eine Grafikkarte (X1950 GT) sowie eine Scythe-Lüftersteuerung stellten sie Sachpreise dar.

Anschließend ließen wir es uns bei einem Bier gut gehen, völlig erschöpft erhoben wir die Gläser (ja, benmarken kann anstrengend sein). Nach kurzen Aufräumarbeiten war dann am Sonntag morgen um 05.30 Uhr schlafen angesagt. Nach nur kurzer Nacht (wobei Nacht wohl das falsche Wort ist), machten wir uns abermals auf den Weg zum Veranstaltungsort, um unsere letzten Sachen zu packen und den Heimweg anzutreten.
Gegen 14 Uhr starteten wir unsere Heimreise von etwa 750 Kilometern, die mit dem Spitzenergebnis aber ein Klacks war. Wir hoffen, dass wir bei einer eventuell stattfindenden zweiten AOCM wieder mit von der Partie sein können, um uns abermals im direkten Vergleich mit anderen Top-Overclockern messen können.