
Am 08. Januar 2009 soll es soweit sein - dann stellt AMD offiziell seine neue Prozessorgeneration vor. Die neuen CPUs hören auf den Namen "Phenom II" bzw. "Deneb".
Wir waren in der glücklichen Lage, bereits ein paar Wochen vor dem Launch zwei Denebs in die Hände zu bekommen, welche natürlich auch ausgiebig auf ihr Übertaktungspotenzial hin untersucht werden mussten.

Da die NDA seitens AMD jegliche Benchmark-Ergebnisse umfasst, werden wir auf den folgenden Screenshots keinerlei Benchmark-Ergebnisse zeigen. Die geschwärzten Stellen werden im Januar, nach dem offiziellen Launch "freigelegt" und können dann begutachtet werden. Solange müssen wir uns aber noch gedulden.

Am 20.12. fand in Cottbus unsere 1. LN2-Session mit dem Deneb statt, in welcher wir uns primär um die CPU gekümmert haben. Wie weit können wir validieren? Wie weit können wir verschiedene Benchmarks durchführen? Wie reagiert die CPU auf Kälte? Diese Fragen standen primär auf dem Plan, weniger, wie man das letzte Pünktchen bzw. die letzte tausendstel Sekunde herausholen kann.
SoF, Crew-Mitglied der AwardFabrik und ebenfalls Besitzer eines Deneb, kam kurzerhand zu unserer Session vorbei und so hatten wir insgesamt 3 neue Phenom II zur Verfügung. Da alle 3 Prozessoren Retail-Ware sind, lässt sich ein relativ gutes Bild für die Allgemeinheit erstellen. Und los geht´s!

Cinebench lief bei 5 GHz noch durch und brachte eine ansehnliche Punktzahl hervor.

Auch der 3DMark06 brachte eine stattliche Punktzahl für Single-GPU hervor. Wichtig hierbei ist die Tatsache, dass die Grafikkarte komplett mit den werksseitigen Taktraten lief.

SuperPI 1M konnten wir sogar noch bei über 5.800 MHz durchlaufen lassen.

PiFast lief ebenfalls noch durch.

Die Zeit im wPrime 32M ist für Windows XP ganz ordentlich. Zwar hat uns SoF bei unserer Session in diesem Benchmark "geschlagen", mit der Performance sind wir jedoch recht zufrieden.

Den 1024M-Test im wPrime haben wir nur 1x in Angriff genommen. Bei "sicheren" 4.767 MHz lief dieser problemlos durch und brachte ebenfalls ein ansehnliches Ergebnis hervor.

Es war uns leider nicht möglich, 6 GHz für eine CPU-Z-Validierung zu erreichen. Mit 5,92 GHz belegen wir aktuell jedoch Platz 4 der höchsten validierten CPU-Z-Taktraten mit einem AMD-Prozessor:

Nachdem wir gegen 3:30 nachts unsere Session beendet hatten und wieder nach Hause fuhren, waren wir um einige Erkenntnisse reicher.
1. Coldbug
Im Gegensatz zu fast allen AMD-Prozessoren der vergangenen Jahre hat der Phenom so gut wie keinen Coldbug. Zwei von den drei anwesenden CPUs liefen mit der vollen Kraft von LN2 - nämlich bei weniger als -190 Grad. Booten, rebooten und benchmarken war bei diesen Temperaturen kein Thema für uns.
SoF´s Deneb lief immerhin bis rund -160 Grad, bevor sich coldbug-ähnliche Erscheinungen zeigten. Da er aber auf seinem FOXCONN A79A-S kein HT 1.0 fahren kann (das soll angeblich der Schlüssel für das Verschwinden des Coldbug sein), wissen wir noch nicht, ob er mit HT 1.0 nicht vielleicht auch die volle "Dröhnung" LN2 verträgt.
2. Nicht jeder Deneb schafft 6 GHz
Auf verschiedenen von AMD organisierten Events wurden bisher Taktraten jenseits der 6 GHz gezeigt. Hierbei wurde stets betont, dass man die vorgeführten CPUs einfach aus einer großen Menge ausgewählt hat, ohne diese vorher zu selektieren.
Doch mit Verlaub: Daran glauben wir nicht. Overclocking war schon immer (und wird es immer sein) zum Teil ein Glückspiel. Es gibt bei jeder CPU-Serie Streuungen, wenn es um das Übertaktungspotenzial geht. Wir gehen davon aus, dass AMD (auf welchem Wege auch immer) einige Dutzend CPUs selektiert hat. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn man während einer Live-Präsentation eine CPU auswählt, die eben dem ganz normalen Streuungs-Gesetz unterliegt und vielleicht "nur" 5 GHz schafft.
Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass die Wahrheit über das Übertaktungspotenzial der Denebs irgendwo dazwischen liegt. Unsere Tests haben gezeigt, dass die 3 in unserer Session getesteten Deneb alle über 5 GHz liefen, bisher aber keine 6 GHz validieren konnten. Dass nicht jeder Deneb 6 GHz schafft, muss also jedem potenziellen Übertakter klar sein.
3. Das Mainboard macht den Unterschied
Wir hatten es bei unserer Session mit 3 Mainboards zu tun:
- FOXCONN Destroyer
- FOXCONN A79A-S (SoF)
- Gigabyte GA-MA790GP-DS4H
Die letzten beiden Mainboards verfügen über die Southbridge SB750, welche allerorts aufgrund ihrer ACC-Fähigkeit gelobt wird. Erstaunlicherweise liefen die Denebs auf diesen Boards am Besten, während auf dem Destroyer mit seinem 780a SLI scheinbar irgendeine Bremse werkelte. Zwar skalierte der Deneb auch auf diesem Board gut, auf den anderen beiden aber besser.
Woran dies lag, können wir momentan nicht mit Sicherheit sagen. Möglicherweise ist es in der Tat so, dass allein die ACC-Fähigkeit schon den Unterschied ausmacht. Doch für eine Vermutung ist es hierzu noch zu früh. Denn wie man anhand der bisher gezeigten Overclocking-Ergebnisse sehen kann, ist die Anzahl derer, welche auf einen Phenom II zurückgreifen können, noch verschwindend gering.
Nach dem Launch, wenn die Overclocking-Community in größerem Umfang Erfahrungen sammeln kann, wird es sicher wieder die eine oder andere Erkenntnis geben. Bis dahin kann man nur vermuten und nach Möglichkeit mehrere Mainboards ausprobieren.
Abschließend dürfen ein paar Impressionen natürlich nicht fehlen.


BenchBrothers und die AwardFabrik Tisch an Tisch.

SoF in Action.

Ein skeptischer Blick auf den Kühler. Denn dieser war weder verschraubt noch war er mit einem Lüfter bestückt. Komplett passive Kühlung also, ausreichend, um die BIOS-Version des Mainboards zu checken.

masterchorch beschäftigte sich den gesamten Abend eindrucksvoll mit einem Pentium M und strafte unsere Kritiken bezüglich seiner Isolierung Lügen.

Auch die Überprüfung der Funktionsfähigkeit von AOD durfte nicht fehlen - erneut mit passiver Kühlung.

Das Setup in Action. Der 3DMark06 läuft im Hintergrund gerade mit 5,1 GHz, während der LN2-Pot randvoll ist. Das Thermometer zeigt derweil -192,9 Grad anzeigt - Coldbug Adé.

Soviel vorerst zu unserer erste LN2-Session mit dem Phenom II. Wir dürfen auf alle Fälle auf den Launch im Januar gespannt sein.

So, heute schreiben wir den 09. Januar 2009 - das Deneb-NDA gehört der Vergangenheit an. Zeit, die Benchmarkergebnisse zu zeigen. :)

Mit 12,2 Sekunden liegt SuperPI 1M zwar weit hinter Intel zurück, gegenüber dem Rekord des "alten" Phenom wurde die Performance aber um über ein Drittel verbessert.

Mit 7,7 Sekunden läuft wPrime unter XP ziemlich flott ab.

Auch das Ergebnis des 1024M-Tests kann sich sehen lassen.

PiFast lief ebenfalls bei über 5,8 GHz durch. Hier gilt gleiches wie bei SuperPI 1M: Gegenüber Intel noch immer ein großer Rückstand, gegenüber dem bisherigen Phenom aber eine deutliche Steigerung.

Fast genau 22k mit einer Standard-Grafikkarte müssen sich auch nicht verstecken.

Der Cinebench-Durchlauf war im Prinzip nur als "Beweis" gedacht, dass man diesen Test auch bei mehr als 3,8 GHz durchlaufen lassen kann.

Nur etwas mehr als 10 Punkte haben die Ergebnisse im hwbot gebracht. Allerdings waren es allesamt Pokale in der jeweiligen Kategorie.

Der SuperPI 1M-Benchmark gilt bei Ripping.org derzeit sogar als Weltrekord. Das wird zwar nicht lange so bleiben, allerdings macht es schon Spaß, dort zu stehen.

Mit 12,2 Sekunden liegt SuperPI 1M zwar weit hinter Intel zurück, gegenüber dem Rekord des "alten" Phenom wurde die Performance aber um über ein Drittel verbessert.

Mit 7,7 Sekunden läuft wPrime unter XP ziemlich flott ab.

Auch das Ergebnis des 1024M-Tests kann sich sehen lassen.

PiFast lief ebenfalls bei über 5,8 GHz durch. Hier gilt gleiches wie bei SuperPI 1M: Gegenüber Intel noch immer ein großer Rückstand, gegenüber dem bisherigen Phenom aber eine deutliche Steigerung.

Fast genau 22k mit einer Standard-Grafikkarte müssen sich auch nicht verstecken.

Der Cinebench-Durchlauf war im Prinzip nur als "Beweis" gedacht, dass man diesen Test auch bei mehr als 3,8 GHz durchlaufen lassen kann.

Nur etwas mehr als 10 Punkte haben die Ergebnisse im hwbot gebracht. Allerdings waren es allesamt Pokale in der jeweiligen Kategorie.


Der SuperPI 1M-Benchmark gilt bei Ripping.org derzeit sogar als Weltrekord. Das wird zwar nicht lange so bleiben, allerdings macht es schon Spaß, dort zu stehen.

Du sollst den Bench nicht vor dem Score loben! (copyright by masterchorch)